Aphasie

Von Aphasie ist dann die Rede, wenn die Fähigkeit, Sprache zu gebrauchen oder zu verstehen, ursprünglich vorhanden war und dann ganz oder teilweise durch ein neurologisches Ereignis verloren ging; dabei ist Sprachverlust eigentlich eine falsche Bezeichnung, denn die Sprache selbst ist erworben aber nicht mehr in vollem Maße anwendbar.

Ursachen sind oftmals: Durchblutungsstörungen im Gehirn, Tumore, Hirnentzündungen oder Hirntraumata.

Mit Sprachverlust gehen unter Umständen auch Beeinträchtigungen oder Ausfälle der Lesefähigkeit (Dyslexie oder Alexie), Schreibfähigkeit (Dysgraphie oder Agraphie) und Rechenfähigkeit (Dyskalkulie oder Akalkulie) einher.

Man unterscheidet vier Formen der Aphasie (so genannte Standardsyndrome):

  • Broca-Aphasie: Trotz weitgehend funktionierendem Sprachverständnis ist die Sprachproduktion gestört. Telegrammstil als markantes Kennzeichen (Agrammatismus).
  • Wernicke- Aphasie: Hier ist bei weitgehend erhaltener Sprachproduktionsfähigkeit das Sprachverständnis gestört. Kreation von Satzverschränkungen, endlosen und inhaltslosen Reden, sowie fehlendem Störungsbewußtsein.
  • Amnestische Aphasie: Die Wortfindung ist gestört (Wortfindungsstörungen - WFS), Sprachproduktionsfähigkeit und Sprachverständnis sind vorhanden.
  • Globale Aphasie: Darunter versteht man,dass Sprachverständnis und die Sprachproduktion gleichermaßen gestört sind.

Störungen der Sprechmotorik

Dysathrie wird in der Logopädie als eine Störung der Sprechmotorik, Phonation und Sprechatmung bedingt durch Schädigungen von Hirnnerven oder motorischer Hirnareale bezeichnet. Ursachen dafür, können sein: Schädel-Hirn-Traumata, Tumore, entzündliche Erkrankungen oder cerebrovaskuläre Störungen. Dysarthrien können sich durch eine undeutliche, verwaschene Artikulation, Veränderungen der Stimmqualität, der Sprechmelodie oder des Sprechtempos sowie Störungen der Rhythmik oder Dynamik des Sprechens äußern. Die Maximalform mit völliger Unfähigkeit, sprachähnliche Laute zu produzieren, wird als Anarthrie bezeichnet.

Schluckstörungen (Dysphagien) können in Verbindung mit neurologischen Erkrankungen, wie z.B. bei multipler Sklerose oder nach Schlaganfall auftreten. Einige Patienten bekommen auch Schluckprobleme aufgrund von Alterungsprozessen. Außerdem können Störungen der Nahrungsaufnahme nach operativen Eingriffen oder als Unfallfolge vorkommen.

Die meisten Patienten leiden sehr unter den Symptomen einer Schluckstörung. Teilweise gelingt die Nahrungsaufnahme nur mit großen Schwierigkeiten. Die Patienten verschlucken sich häufig, weil sie die Nahrung z.B. nicht mehr ausreichend zerkleinern bzw. nicht genau spüren können, ob der Mund schon leer ist, oder ob noch Reste im Mund verblieben sind.

Die Symptome sind sehr unterschiedlich und hängen davon ab, welche Ursachen ihnen zugrunde liegen. Schluckstörungen können zu Fehl- oder Mangelernährung führen und somit lebensbedrohlich werden. Lebensgefahr kann auch bestehen, wenn durch falsches Schlucken Nahrungsreste in die Luftröhre gelangen. Mit Hilfe von gezielten Übungen kann Ihnen die Logopädie helfen wieder ein physiologisches Schlucken zu erlernen.

Störung des Redeflusses

  • Stottern (Störung des Redeflusses mit Pausen, Einschüben, Wiederholungen von Lauten, Silben oder Worten)
  • Poltern (verwaschene Aussprache durch zu schnelles Reden und Verschlucken von Lauten)
  • Mutismus (partielles oder vollständiges Nichtsprechen über einen relativ langen Zeitraum hinweg nach weitgehend abgeschlossener Sprachentwicklung)
  • Logophobie (dauerhafte Angstreaktion in Sprechsituationen).

Stimmstörungen (Dysphonien)

Organische Stimmstörungen kommen als Folge entzündlicher Erkrankungen (chronische Kehlkopfentzündungen) oder als Folge von Verletzungen im Kehlkopfbereich (durch Unfälle, Operationen etc).

 

Funktionelle Stimmstörungen zeigen noch keine organischen Veränderungen, aber Unregelmäßigkeiten im Schwingungs- bzw. Schließungsverhalten der Stimmlippen, die eine Veränderung im Stimmklang ( Heiserkeit) und in der Stimmleistung (Stimme bricht z.T. weg, ermüdet schnell) zur Folge haben. Sie können auch zu sekundären organischen Veränderungen führen.

Ursachen von funktionellen Stimmstörungen können ein zu intensiver und falscher Stimmeinsatz, ungünstige Körperhaltung, ungünstige Stimmmodelle, ungünstige Umweltbedingungen, familiär bedingte Stimmschwäche, Hörstörungen  sein. Es wird zwischen hyper- und hypofunktionellen Stimmstörungen unterschieden, je nachdem, ob mit zu viel oder zu wenig Spannung gesprochen wird.

 

Die hyperfunktionelle Stimmstörung kommt am häufigsten vor. Die Stimme klingt heiser, rau, gepresst, teilweise ohne Ton, angestrengt und ermüdet bei Belastung schnell. Meist spricht der Betroffene zu schnell, z. T. undeutlich und eher laut. Die Stimme ist meist zu tief, kann aber auch erhöht sein. Es fällt eine Schnappatmung beim Sprechen auf. Die Körperspannung ist meist erhöht vorwiegend im Schulter-Nacken-Kiefer-Bereich bestehen An- bzw. Verspannungen. Sie haben oft eine eher geringe Musikalität und eine verminderte Fähigkeit zum Singen. Sie nehmen meist ihre Stimme selbst nicht als auffällig wahr oder finden sie eventuell sogar cool. Manchmal besteht ein Fremdkörpergefühl oder Kratzen im Hals.

 

Bei der hypofunktionellen Stimmstörung ist die Stimme heiser, kraftlos und stark behaucht. Beim Sprechen tritt Kurzatmigkeit auf, die Artikulation ist meist undeutlich und die Betroffenen sprechen oft leise und sind schlecht zu verstehen. Die Körperspannung ist eher schlaff.

Es kann zusätzlich eine Myofunktionelle Störung bestehen und eventuell ein nasaler Stimmklang.

 

Näseln (Rhinophonie) kann organisch (z.B. bei Lähmungen des Gaumensegels, bei Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten) oder funktionell bedingt sein kann. Es wird zwischen offenem Näseln (beim Sprechen entweicht zu viel Luft durch die Nase, da das Gaumensegel nicht vollständig abdichtet), geschlossenem Näseln ("Stockschnupfensprache": es entweicht keine Luft durch die Nase) und gemischten Formen unterschieden.

 

psychogene Stimmstörungen, zeigt sich durch Stimmklangveränderung aufgrund psychischer Beeinträchtigungen, die meist in Kombination mit anderen psychischen Störungen (z.B. Magersucht oder Bulimie) vorkommen oder als psychogene Aphonie (völlige Stimmlosigkeit) nach einem traumatischen Erlebnis oder Schock. Hier erfolgt in erster Linie eine psychologische Betreuung und ggf. eine logopädische Mitbehandlung.

Dysglossien bezeichnen in der Logopädie Störungen der Artikulation durch Veränderung der Sprechorgane. Ursachen dafür können sein:

Angeborene Missbildungen, Lähmungen oder Verletzungen an Lippen, Zähnen, Zunge, Gaumen und Rachen.

Sprechzeiten

Montag, Dienstag und Mittwoch:

08:00 - 16:00 Uhr

 + nach Vereinbarung

 

Termine können telefonisch Montag - Mittwoch zwischen 14-16 Uhr entgegengenommen werden:

036695.154998 oder Sie verwenden das Kontaktformular.

 

Bitte sprechen Sie auf den Anrufbeantworter wenn das Telefon nicht besetzt ist. Sie werden umgehend zurückgerufen.

 

Hausbesuche können in folgenden Regionen stattfinden: Gera, Bethenhausen, Brahmenau, Großenstein, Pölzig & Umgebung. 

Hausbesuch muss von Ihrem Arzt auf dem Rezept gekennzeichnet sein.

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